Der erste Reisetag einer großen Tour ist immer etwas Besonderes – geprägt von Vorfreude, kleinen Stressmomenten und der Erkenntnis, dass Planung manchmal eben doch Gold wert ist.
Für mich ging es heute von Wuppertal über Frankfurt nach Vancouver – und weiter nach Whistler, meinem ersten Ziel in Kanada.
Ein langer Tag, ja – aber am Ende stand ich in einem sonnendurchfluteten Tal voller blühender Kirschbäume und dachte: „Dafür hat sich jeder Schritt gelohnt.“
🚆 Frühstart mit Plan B, C … und D
Mein Tag begann um 8:00 Uhr – freundlicherweise brachte mich mein Nachbar direkt zum Barmer Bahnhof in Wuppertal.
Warum so früh und mit Unterstützung? Nun ja, wer in Deutschland Bahn fährt, weiß: Man rechnet besser mit allem.
Deshalb hatte ich mir gleich mehrere Notfallstrategien zurechtgelegt:
- Mit Nachbar oder Taxi nach Düsseldorf, falls die Züge nach DDorf streiken oder ausfallen,
- Mit dem Auto direkt nach Frankfurt, falls nach Düsseldorf zuviel stau ist oder auch hier die Züge ausfallen. Alles schon erlebt!
Zum Glück war das Chaos heute überschaubar: Zwar fiel die S8 aus, aber mein geplanter Zug fuhr pünktlich. Ich beobachtete dennoch etwas ungläubig die Anzeigetafel:
Ein anderer Zug nach Düsseldorf fuhr 30 Minuten zu spät – und war dennoch vor meinem angesetzt. Willkommen bei der Bahnlogik.
🚃 Regionalexpress mit Charakterstudie
Im Regionalexpress von Barmen nach Düsseldorf dann ein kurzer Moment der Überlegung: Soll ich auf erste Klasse upgraden?
Ich entschied mich dagegen – und war heilfroh. Denn ein etwas versiffter, alkoholisierter Fahrgast mit Bierdose und Hustattacke suchte sich ausgerechnet dort seinen Platz. Und ich vermute Mal er hat dafür keinen Aufpreis bezhlt
Manchmal ist die zweite Klasse einfach die bessere erste Wahl.








📱 Neues Ticketmodell zum Test
Weil ich auf dieser Reise Neues ausprobieren wollte, testete ich eine App meines Verkehrsverbunds, die streckenbasiert abrechnet:
Man checkt ein, wenn man den Zug betritt – und wieder aus, wenn man aussteigt. Bezahlt wird nur der günstigste mögliche Preis.
Das System (Eezy) funktioniert erstaunlich gut, ist ideal für Gelegenheitsfahrer und deckelt sogar im VRR Gebite die Monatskosten auf den Preis des Deutschlandtickets. Cleveres Konzept! Wer nur im VRR Raum unterwegs ist kann sich das Deutschlanticket-Abo so sparen
🧳 Ankunft in Frankfurt – Selbst ist der Passagier
Die Weiterfahrt im ICE von Düsseldorf nach Frankfurt verlief angenehm ruhig – besonders dank meines ersten Klasse Tickets, das im Lufthansa-Buchungs-Paket enthalten war.
In Frankfurt ging’s direkt zum Flughafenbereich, wo ich mein Gepäck aufgeben konnte.
Aber: Self-Service regiert!
- Bordkarte ausdrucken
- Kofferlabel selbst kleben
- Koffer aufs Band hieven
- Keine echte Hilfe – nur Assistenz bei Problemen
Für mich war das kein Problem, aber ich konnte mir gut vorstellen, wie überfordernd das für weniger geübte oder ältere Reisende sein kann.
Digitalisierung ist gut – aber nicht immer barrierefrei.
🛋️ Entspannung in der Lounge
Nach dem Check-in gönnte ich mir noch etwas Zeit in der Lufthansa Business Lounge, toll was es da für Angebote gibt:
- Gepäck ins Schließfach
- Für mich ein Ein kleiner Salat, alkoholfreies Bier, Cappuccino
- Die Möglichkeit, zu duschen oder sich hinzulegen hätte ich auch gehabt
- Oder: Menschen beobachten und einfach ankommen
Keine kulinarischen Highlights, aber ruhig, sauber und angenehm – perfekt zum Durchatmen vor dem langen Flug.
✈️ Mein erster Business-Class-Flug
Boarding verzögerte sich um gut 20 Minuten, weil das Flugzeug noch gereinigt wurde – geschenkt.
Ich konnte zum ersten Mal Business Class fliegen – auf dem Oberdeck der Maschine, einem Jumbo.
Der Platz? Luxus pur:
- Sitz wird zur Liegefläche
- Härte verstellbar
- Noise-Cancelling-Kopfhörer bereit
- Menükarte mit hochwertigem Essen
- Permanenter Getränkeservice (alkoholisch und alkoholfrei)
Hätte ich diesen Flug bezahlen müssen, hätte ich sicher zweimal überlegt. Aber dank meiner eingesetzten Meilen konnte ich genießen ohne schlechtes Gewissen.
Und das tat ich auch – ich kam ausgeruht in Kanada an. Ein echtes Plus.





🇨🇦 Ankunft in Vancouver – Frühling trifft Reisestart
Was für ein schöner Empfang:
Bei der Landung um 14:00 Uhr Ortszeit zeigte sich Vancouver von seiner besten Seite.
Sonnenschein, milde Luft – und blühende Kirschbäume.
Ein Stück Frühling begrüßte mich in Westkanada, und ich hatte sofort das Gefühl, angekommen zu sein.
🛂 Einreise nach Kanada – digital & schnell
Die Einreise verlief reibungslos – auch dank guter Vorbereitung:
Was braucht man?
- ✅ eTA (vorab beantragt – Pflicht für Deutsche)
- ✅ ArriveCAN-App: nicht mehr verpflichtend, aber sehr hilfreich
Mit der App bzw. im Web konnte ich:
- Zollerklärung digital ausfüllen (CBSA Declaration)
- Reiseinfos, Passdaten, Aufenthaltsdauer usw. angeben
- Auch nach Besuchen auf Bauernhöfen wird gefragt – gut zu wissen
👮 Der Ablauf vor Ort:
- Elektronischer Kiosk: Pass scannen, Foto machen
- Angaben überprüfen und ggf. korrigieren (sehr hilfreich!)
- Wichtiger Ausdruck vom Kiosk (unbedingt aufheben!)
- Erst persönliche Passkontrolle mit Kurzer Befragung
- Weiter zur Gepäckausgabe – mein Koffer kam pünktlich
- Danach noch eine weiter Kontrollen mit dem Ausdruck + Pass
- Direkt dahinter erwartet mich bereits: Schalter für meinen Transfer nach Whistler
Dort bekam ich einen Anhänger für meinen Rucksack – den ich nicht mal abnehmen musste, die Dame befestigte den Hänger – und freundliche Wegbeschreibung zum Bus.
Insgesamt dauerte die Einreise nur wenige Minuten, alle rundweg freundlich, so kann es weitergehen!
🚌 Transfer nach Whistler – durch Stadt & Natur
Der Bus nach Whistler stand nach kurzer Wartezeit bereit.
Die Fahrt dauerte rund zweieinhalb Stunden, vor allem wegen:
- Verkehr in Vancouver
- Ampeln statt Autobahn
- Und keiner Schnellstraße nach Whistler
Aber: Die Fahrt ist landschaftlich ein Traum.
Der Highway folgt einem Fjord, zu unserer Rechten immer wieder das glitzernde Wasser, zu unserer Linken schneebedeckte Berge und dichte Wälder.
Wir passierten auch Squamish, eine Siedlung der First Nations. Viele Orte sind dort zweisprachig ausgeschildert – auf Englisch und in der Sprache der Squamish People. Ein schönes Zeichen von Respekt gegenüber der Kultur.
🏨 Ankunft in Whistler
Gegen 18:00 Uhr Ortszeit kam ich in Whistler an – noch immer bei Sonnenschein.
Der Skiverleih war leider schon geschlossen, also nutzte ich die Gelegenheit, mir das Dorf ein wenig anzuschauen, die Beine zu vertreten und erste Eindrücke zu sammeln.
Mehr dazu – im nächsten Beitrag.







