Tag 11 – Fazit: Dankbar, erfüllt … und ein bisschen wehmütig
Fünf Tage Heliskiing in Kanadas Wildnis.
Wetterkapriolen, Pulverschnee, Pilotenkunst, Teamgeist, Muskelkater und viele stille Momente, irgendwo zwischen Schneeflocken und Gänsehaut.
Ich nehme mehr mit nach Hause als nur die gefahrenen Höhenmeter – ich nehme Erinnerungen mit, Begegnungen, Geschichten … und ein kleines Stück Kanada im Herzen.
Heute endet dieses Abenteuer – aber vielleicht war es ja nicht das letzte Mal, dass ich mit Ski, Funkgerät und Lawinenrucksack in einen Helikopter steige.
Frühstück, Flughafen und ein letzter Blick zurück
Der letzte Reisetag beginnt mit einem Frühstück, das man für nordamerikanische Verhältnisse als durchaus ordentlich bezeichnen darf – sogar kostenlos im Hotel.



Dann geht’s mit dem von Last Frontier organisierten Shuttle zum Flughafen Terrace.
Hier gönne ich mir noch einen Cappuccino für 4,33 kanadische Dollar – was umgerechnet etwa 2,80 € sind.
Und ehrlich gesagt: so günstig war mein Kaffee an schon lange nicht mehr.
Das Preisniveau in Kanada ist aus europäischer Sicht – vor allem außerhalb der Metropolen – recht angenehm. Klar, Whistler war teurer, aber wer seine Reise gut plant, kann auch bei Heliski-Angeboten sparen. Ich hatte das Glück, ein Sonderangebot zu ergattern: 50 % Rabatt, wenn man bereits früher bei einem anderen Anbieter Heli gefahren ist. Perfektes Timing, perfekte Planung – und eine Portion Glück.
Lohnt sich so eine Reise?
Ja. Und wie!
Das war sicher eines der größten Skiabenteuer, die ich bislang erlebt habe.
Die beiden Pistentage in Whistler hätte ich auch in Europa haben können – keine Frage. Die Lifte dort sind nicht auf dem Niveau unserer besten Skigebiete, das Essen auf den Hütten ist okay, aber nicht herausragend. Dafür waren die Pulverhänge im Heligebiet, die Landschaft und die Einsamkeit unvergleichlich.
Ripley Creek war als Heli-Destination einzigartig – uriger geht’s kaum. Keine luxuriöse Lodge, keine Wellness-Oase, sondern kanadisches Wildnisgefühl pur.
Ein Bericht zum Ort folgt noch – aber so viel vorweg: Wer das Authentische sucht, wird es dort finden.
Das Team von Last Frontier hat wirklich einen fantastischen Job gemacht. Jeder Einzelne, vom Guide bis zur Shuttlefahrerin, war mit Leidenschaft bei der Sache. Niemand wirkte, als müsse er „Pflicht erfüllen“ – hier arbeitete man, weil man es wollte.
Ende der Saison – mit Geschichten im Gepäck
Unsere Woche war die vorletzte der Saison, nach uns kommt nur noch eine Gruppe. Die Bedingungen Anfang April sind nicht mehr tiefwinterlich – und trotzdem haben wir eine Menge Spaß gehabt!
Klar: Das Wetter ist der große Unsicherheitsfaktor.
Aber das ist in den Alpen im Dezember genauso. Wer eine Heliski-Reise plant, muss mit allem rechnen – und dankbar sein für das, was möglich ist.
Nicht alle in unserer Gruppe hatten so viel Glück wie ich. Manche mussten mit verspätetem Gepäck anreisen, andere hatten Probleme mit umgeleiteten Flügen. Aber alle hatten am Ende eines gemeinsam: eine Geschichte zu erzählen.



Der Rückflug von Terrace nach Vancouver war bis auf den letzten Platz besetzt. Zwei Dutzend Passagiere aus unserer Reisegruppe füllten den kleinen Flieger – jeder mit schwerem Gepäck und Skiern.
Der Körper sagt: Genug. Der Kopf sagt: Wann geht’s wieder los?
Ich hatte eine rundum gute Skisaison – und Kanada war der krönende Abschluss.
Erst jetzt, am letzten Abend, spüre ich, wie erschöpft mein Körper ist. Die Knie melden sich, die Schultern auch. Aber das ist okay – so fühlt sich echtes Abenteuer an.









In der Maple Leaf Lounge am Flughafen Vancouver gönne ich mir noch einen ruhigen Moment, bevor es zurück nach Frankfurt geht. Der Flieger hat etwas Verspätung – aber das ist in Ordnung. Ich bin satt – an Eindrücken, Erlebnissen, Begegnungen.
Ich habe noch ein paar letzte Souvenirs eingekauft – aber die wertvollsten Dinge trage ich im Kopf:
Die verschneiten Gletscher.
Das Surren des Helikopters.
Der erste Schwung im unverspurten Hang.
Und das Lachen abends beim Essen mit neuen Freunden aus aller Welt.
Und dann war da noch der Blog
Neben dem Skifahren gab es noch eine zweite Challenge: jeden Tag diesen Reiseblog zu führen.
Und auch die habe ich gemeistert.
Ein paar Dinge fehlen noch – etwa ein Bericht zu Stewart, zur Unterkunft, zu den Menschen dort. Auch einige besonders schöne Fotos werde ich noch nachreichen.
Der Blog geht also weiter – auch wenn die Reise vorbei ist.
Schaut gern bald wieder rein – denn Kanada war mehr als nur ein Abenteuer.
Es war der Anfang einer neuen Geschichte.